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Freitag, 27. März 2015

Unboxing: Alfa SPID Antenna Switch PC Controlled - ein erster Eindruck

Langsam neigt sich mein Urlaub dem Ende entgegen, weswegen es in den letzten Tagen hieß, noch offene Projekte zu vollenden. Derzeit betreibe ich einen NVA-Halbteleskopmast in meinem Garten, welcher momentan meinen 2 x 13m Dipol trägt. Dabei soll es aber keinesfalls bleiben. Für 80, 40 und 30m möchte ich zeitnah Viertelwellensloper installieren, um auch in vertikaler Polarisation DX arbeiten zu können. Weiterhin habe ich in den vergangen Wochen meine Folding-Antenna am Carport angebracht, sodass mir auch eine Richtantenne in Form eines Hexbeams zur Verfügung steht. Das Ganze ist noch ein Provisorium und ohne Rotor, aber ein erwachsener Mast mit entsprechender Drehmechanik wird absehbar folgen.

SPID Antenna Switch - schaltet bis zu 8 Antennen über das Steuergerät, den PC oder über den Banddatadecoder
Aufgrund der Vielzahl von Antennen reichen meine zwei ins Haus geführten Koaxialkabel nicht mehr aus. Ich entschloss mich daher zum Kauf eines ferngesteuerten Antennenschalters der Marke SPID. Glücklicherweise vertreibt Wimo die Geräte in Deutschland, sodass eine Direktbestellung in Kanada nicht notwendig war. Warum aber SPID? Der Schalter ist im Vergleich zu den Produkten von MFJ und entsprechenden Derivaten preislich etwa auf einer Ebene. Da die Qualitätsprobleme von MFJ hinlänglich bekannt sind, fiel somit meine Wahl auf das kanadische Pendant. Neben der vermeintlich besseren Qualität gefiel mir auch, dass es keine PVC-Abdeckungen an dem Fernschalter gibt, die über die Zeit von der Sonne zerbröselt werden.
Heute war nun der glückliche Tag, an dem das Paket von Wimo eintraf. Zunächst  stellte ich fest, dass sich der Lieferumfang durchaus sehen lassen kann:

Alles was zum modernen Umschalten von Antennen benötig wird
Das ersichtlich Kabel habe ich jedoch optional zu dem Schalter dazu erworben. 

Begeistert bin ich wirklich von dem Controller. Nicht nur, dass dieser über einen USB-Anschluss verfügt, nein er ist sogar mittels einer beigefügten PC-Maus steuerbar und macht einen wertigen Eindruck. Das Auge funkt ja schließlich immer mit.

Eine sortierte Front mit gut fühlbaren Tasten
Diese Rückseite wirkt zeitgemäß und bietet alle derzeit denkbaren Steuerungsmöglichkeiten
Die Außeneinheit bewerte ich nach einer ersten Sichtung ein wenig durchwachsen. Das VA-Gehäuse sieht optisch gut aus, allerdings bin ich mir bei den Passungen am Gehäuse nicht sicher, ob die notwendige Dichtigkeit gegeben ist. Auch bin ich gespannt, wer alles an Kleingetier in den nächsten Wochen hierin einziehen wird. Ich bin gespannt.

Hinsichtlich der Spalten nach oben unter die Haube bin ich gespannt - wer wird hier wohl einziehen?

Gesamtansicht
Ebenfalls weniger gefällt mir, dass die PL-Buchchsen nicht geschraubt, sondern vernietet wurden. Sicher, dass Ganze lässt sich aufbohren, erschwert aber aus meiner Sicht mögliche Reparaturen unnütz.
Konservatives Schaltungsdesign - aber erprobt und keineswegs anfällig
Ansonsten sieht die Platine sauber gearbeitet aus und ich bin hinsichtlich meiner maximal verwendeten 400 Watt Ausgangsleistung optimistisch, dass der Schalter mir gute Dienste leisten wird. 

Kabelanschluss und Leiterbahnen machen einen guten Eindruck



Samstag, 21. März 2015

Das optimale SSB-Sendesignal: Predistortion und CESSB mit dem Anan 100

Bereits im vorangegangenen Artikel hatte ich meine erfolgreichen Erfahrungen mit Predistortion geschildert. Um ein möglichst intermodulationsarmes Sendesignal zu erzielen, wird mittels eines Messrichtkopplers ein Abbild des Sendesignal in den Eingang EXT 1 des Anan zurückgeführt. Auf Grundlage dieses Abbildes errechnet der Anan sein optimales Sendesignal in Echtzeit.
Im Experimentalaufbau verwendete ich zunächst den Messkoppler des Messgerätes LP100a. Dieser Koppler ist durchaus für Predistortion geeignet, nur kann ich dann verständlicherweise nicht mehr gleichzeitig SWR und Output messen. Somit war es notwendig, einen weiteren Messkoppler zu beschaffen.
Der gesuchte Messrichtkoppler sollte eine Reihe an Anforderungen erfüllen, nämlich:
·         Frequenzbereich 1 – 30 MHz,

·         Belastbarkeit 1.000 W,

·         Auskoppeldämpfung um 50 dB,

·         Anschaffungspreis weniger als 100 €.

Widererwarten gestaltete sich die Suche nach einem Messrichtkoppler mit den obigen Spezifikationen als schwierig. Neue Messrichtkoppler schlagen schnell mit über 300 € zu Buche und sind oft für den GHz-Bereich vorgesehen. Daher suchte ich weiter bei den einschlägigen Surplus-Händlern. Fündig wurde ich schließlich bei Ebay. Dort wurde mir ein Messrichtkoppler der Firma Fuba mit den gewünschten technischen Daten preiswert angeboten.

Neben den hervorragenden technischen Daten zeichnet sich der Messrichtkoppler (MRK) von Fuba insbesondere durch seine Anschlüsse aus, die allesamt in der Norm N ausgeführt sind. Andere Messrichtkoppler haben oftmals speziellere Anschlüsse, wie z.B. 7/16. Diese Standards sind per se keineswegs abträglich, nur sind die Preise für entsprechende Adapter zur Einbindung in das vorhandene Equipment sehr hoch. Da der MRK zwei Messausgänge besitzt, wurde auch ein passender Abschlusswiderstand mitgeliefert. Der Fuba-MRK war demnach ein Glücksgriff.
Das folgende Schaubild soll vereinfacht verdeutlichen, wie sich Predistortion in meinem Setup erreichen lässt. Ich verwende diese Option, um insbesondere mit meiner Endstufe möglichst intermodulationsarm 400W Output zu emittieren. Daher ist der Fuba-MRK am Ausgang der PA angeschlossen, damit der Anan das durch die PA bereits verstärkte Sendesignal zur Echtzeitauswertung zugeführt bekommt.

                                                         

Um das Sendesignal weiter zu verbessern, lohnt es auch, im Setup von PowerSDR CESSB zu aktivieren. Dieser Algorithmus generiert ein optimales und mit Processor ausgesteuertes SSB-Signal, welches sehr verzerrungsarm ist. Aufgrund der sehr hohen Komplexität dieser Anwendung verzichte ich an dieser Stelle auf eine Erklärung. Hintergrundinformationen finden sich in einem Artikel in QEX http://www.arrl.org/files/file/QEX_Next_Issue/2014/Nov-Dec_2014/Hershberger_QEX_11_14.pdf der allerdings technisch anspruchsvoll geschrieben worden ist und im Zuge der letzten SDR-Runde im März 2015 von Klaus, DK7XL, empfohlen wurde.
In der Zusammenfassung bleibt festzuhalten, dass Predistortion für technisch interessierte Funkamateure bereits heute machbar betrieben werden kann. Noch einfacher ist die Verwendung von CESSB, da hier neben der klassischen Modulationseinstellung nur ein Häkchen im Setup zu setzen ist. Das Ergebnis beider Maßnahmen kann sich in jedem Fall nicht nur hören, sondern insbesondere auch in einem sehr sauberen Spektrum sehen lassen.