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Montag, 26. Oktober 2015

Elecraft KXPA100

Nach einem halben Jahr der Nutzung des KX3 in QRP bestand nun mein Wunsch darin, bei Portabelaktivitäten mit dem Funkmobil auch etwas mehr Output nutzen zu können. Wesentlich sind für mich dabei jedoch die Faktoren, dass der Aufbau simpel und schnell erfolgen muss sowie, dass die verwendeten Geräte bestmöglich miteinander harmonieren. Unter diesen Prämissen kam damit nur die originale KXPA 100 für meinen KX3 infrage. 

Die Vorteile der Endstufe liegen auf der Hand. Die PA lässt sich vom KX3 komplett fernbedienen und kann bei Bedarf sogar für Mobilbetrieb abgesetzt im Kofferraum betrieben werden. Neben dem Ein- und Ausschalten lässt der KX3 im Menü sogar zu, die Ausgangsleistung auf bis zu 110 Watt zu justieren. Die Anzeigen werden von der Software entsprechend von 10 Watt auf eine 100 Watt Einteilung automatisch geändert. Weiterhin verfügt die PA über einen eingebauten Antennentuner, der einen weiten Anpassbereich bietet. Als praktisch erweist sich zudem die Möglichkeit, zwei Antennen an die PA anschließen zu können. Die Umschaltung kann sowohl von der Endstufe als auch vom KX3 aus erfolgen. Hinsichtlich ihrer Abmessungen ist die PA fraglos kompakt und mit Blick auf die Verarbeitung wurde die Fertigung deutlich anspruchsvoller ausgeführt, als bei jenen preiswerten Derivaten aus Italien.

Was mir von Anfang an weniger gefällt, ist vor allem die Verbindung zwischen KX3 und der KXPA. Es ist schade, dass der KX3 keine RJ45 Buchse für Zubehör bekommen hat. Somit ist leider ein etwas improvisiert anmutendes Adapterkabel notwendig, um zwei Klinkenstecker auf eine RJ45-Buchse zu überführen. Von dort an kann ein mehrere Meter langes Patchkabel für den abgesetzten Betrieb angeschlossen werden. Dies halte ich besonders vor dem Hintergrund für bedauerlich, dass die Endstufe ein erhebliches Loch in Hobbykasse reißt.. Sicher ist die PA mit Blick auf das Gesamtsystem eine feine Sache, allerdings lässt sich Elecraft diesen Systemgedanken auch sehr gut bezahlen. Festzuhalten bleibt schließlich, dass es keine vergleichbar komfortable Lösung gibt, die portabeltauglich ist und den KX3 mit satten 100 Watt beflügelt.
Für den praktischen Betrieb des Systems erhielt ich von Dieter DJ6FU einen hervorragenden Tipp. Bereits mehrfach ärgerte ich mich in den vergangen Jahren über HF auf der Modulation. Beim KX3 hatte ich dieses Problem bis dato nicht, allerdings gab mir Dieter den Hinweis, dass im Betrieb mit der PA auch der KX3 für dieses Problem anfällig ist. Daher bekam ich den Hinweis, einen Abblockkondensator 10 nF sowie eine 330uF Drossel an die Innenseite der Mikrofonbuchse des KX3 zu löten.

Der Tipp von Dieter hat sich bewährt. Bisher beschwerte sich niemand über die Modulation des KX3 im Zusammenwirken mit der KXPA. Da ich von dem originalen Mikrofon nicht soviel halte, kommt seit einigen Wochen ein preiswertes Sennheiser Electret Mikro zum Einsatz, dass besonders im Betrieb mit VOX für komfortablen Betrieb sorgt. An dem Handmikrofon stört mich schlichtweg die Tatsache, dass es ein Handmikrofon ist und ich meine Hände nicht zum Loggen am Tablet PC frei habe.

Der praktische Betrieb mit der PA selbst geht in meinen Augen sehr gut. Die spezifizierten Leistungsangaben habe ich mit dem LP100a mit positivem Resultat nachgemessen. Im portablen Einsatz nutze ich als Energiequelle einen 60 Ah Bleigelakku, der problemlos im Kofferraum Platz findet. Selbst bei 100 Watt Sendeleistung in SSB bleibt die Spannung lange stabil. Da ich letzterem aber auf Dauer nicht traue, beabsichtige ich, noch ein 100 Watt Solarpanel in das Equipment zu integrieren, um dem Akku das ein oder andere Ampere zurückzugeben während der Aktivität zurückzugeben.

Etwas mehr hatte ich mir von dem eingebauten Antennentuner der PA erwartet. Im Gegensatz zum KX3, der nahezu jedes Stück Metall anpassen kann, tut sich die PA im Vergleich etwas schwerer. Dies sollte beim Aufbau von improvisierten Drahtverhauen unbedingt beachtet werden, wenngleich Elecraft auf diesen Umstand bereits im Manual hinweist.. Eine 10m hohe Vertical ließ sich beispielsweise mit 2 x 13,5m langen Radials nicht auf 160, 80 und 10m anpassen. Wird diese Antenne simuliert, ist das Verhalten sicher nicht verwunderlich, aber der KX3 selbst ist in der Lage, außer 160m die zwei übrigen beiden Bänder erfolgreich anzupassen.

Im Ergebnis kann ich nach etwa 14 Tagen Nutzung zusammenfassen, dass die PA meine Vorstellungen umfassend erfüllt. Bereits gespannt bin ich, wenn ich bald wieder auf KW mobil QRV sein werde. Derzeit schweben mir 2 Mobilantennen von DK2RZ auf dem  Dach des Caddy vor, aber dazu mehr zu gegebener Zeit...


Sonntag, 11. Oktober 2015

Neues Zubehör zum Portabelfunken - der Funkbus

Bereits die Beiträge von DJ3CQ faszinierten mich in den vergangenen Jahren immer wieder, auch aus dem Auto heraus ambitionierten Portabelfunk zu betreiben. Jo nutzt seit geraumer Zeit einen Ford Transit Connect, den er sich ganz und gar zum Funk- und Contestmobil ausbaute (Link).
Standort Stadersand - links im Bild sind die Hafenanlagen von Stade an der Elbe erkennbar
Seit nunmehr knapp 10 Jahren düste ich zwar viel und pannenfrei mit meinem Ford Focus durch die Republik, aber das optimale Fahrzeug zum Funken war es leider nie. Zwar verfügte der Ford als Kombi über sehr viel Stauraum, nur war das Sitzen und viel mehr das Funken eher nur in unbequemen Positionen möglich. Da es nach 10 Jahren ohnehin an der Zeit war, sich mit einem neuen Fahrzeug zu befassen, sollte auch das Hobby ein Entscheidungskriterium bilden. Mehr oder weniger zufällig kamen meine XYL und ich auf den VW CADDY, der als Lieferwagen zwar bekannt, aber ebenso als preisbewusster VW für die unternehmungslustige Jungfamilie geeignet ist. Die Möglichkeiten, bspw. die hintere Sitzbank mit wenigen Handgriffen zu entfernen sowie im Fahrzeug fast stehen zu können, überzeugten schnell. Sicher ist der CADDY kein Sportwagen, aber die 86 PS des Turbobenziners treiben den Wolfsburger ausreichend an. In den süddeutschen Gebirgen ist diese Maschine, wenngleich auch 10 NM stärker als unser 100 PS Focus, eher weniger das Mittel der Wahl. Hier an der Küste hingegen ist der Antrieb zumindest für uns völlig ausreichend und benötigt über Land kaum 6,5 Liter Superbenzin.
KX3, Akku mit 17Ah, Android Tab und Pelicase finden ausreichend Platz

Da nun auch das Wetter kühler wird, ist die Zeit für KX3-Aktivitäten mit Fahrrad langsam zu Ende. Von daher kam der CADDY gerade recht, um die letzten Sonnenstrahlen etwas geschützter genießen zu können. Insbesondere am Elbstrand lässt es sich klasse Funken, da die Antenne nur wenige Meter vom Wasser entfernt aufgebaut werden kann. Der CADDY lässt es zu, dass ich mich auf die umgeklappten Rücksitze so setze, dass ich die Hutablage gewissermaßen als Tisch verwende und obendrein bequem sitze. Durch die Kunststofferverstärkung ist es kein Problem, auch ein wenig schwerere Geräte auf der Ablage zu positionieren.
On Air
Bereits zu meiner Schulzeit hatten ein befreundeter SWL und ich eine Auffahrhilfe für einen Antennenmast gebaut. Gut verzinkt, sieht der Halter auch heute noch neuwertig aus. Auf den kleinen Stummel lässt sich ein etwas längeres Rohr schieben, sodass der Spiderbeam-Mast saugend auf das Stahlrohr aufgeschoben werden kann. Damit ist absolute Sicherheit für das Fahrzeug, als auch schaulustige Passanten gewährleistet.
Das aufgeschobene Stahlrohr hat eine Länge von 120cm und hält den Spiderbeam Mast auch ohne Abspannung ausreichend fest
Als Antenne habe ich heute nur mein kleines Double von 2 x 13,5m Spannweite verwendet. Der gewählte Parkplatz war ohnehin stark frequentiert, sodass diese Antenne bereits genügend neugierige Blicke auf sich zog. Gespeist mit Ladderline stimmt der KX3 mit seinem internen Tuner dieses Gebilde klaglos auf allen Kurzwellenbändern ab. Seit neustem nutze ich auch ein sehr kleines Sennheiser Headset am KX3, welches als Electret Mic in meinen Augen hervorragend funktioniert (Link). Das Headset ist klein, sehr leicht und verfügt über einen guten Tragekomfort. Auch der Preis von knapp 20 Euro ist mit vergleichendem Blick auf die amateurfunktypischen Derivate unschlagbar. Der KX3 kann übrigens die benötigte Speisespannung über das Menü bereitstellen, sodass genügend Punch für SSB QRP aus dem Mikrophon geholt werden kann. 

Immerhin stellten sich in etwa 2 Stunden knapp 20 SSB QSOs auf 40m ein. Für entspannten SSB QRP Betrieb zum Sonntag reicht mir dieses Ergebnis völlig. Schauen wir mal, wo uns die nächste Tour mit dem CADDY hinführen wird...
Blick aus dem Heckfenster