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Sonntag, 16. März 2014

ATAS 120 auf Anhängerkupplung

Vergangenes Jahr habe ich meinen nun schon in die Jahre gekommenen Ford Focus deutlich aufgewertet. Das neue Hobby Schlauchboot forderte zur Kraftersparnis eine Anhängerkupplung, um meinen Hafentrailer nicht mehr händisch zwischen der Elbe und meinem Stellplatz hin- und herziehen zu müssen. Mit der Montage der Kupplung verdoppelte sich nicht nur der Wert des Fahrzeuges ;-), nein, ich überlegte, inwiefern ich den Kupplungsfuß auch für den Amateurfunk nutzbar machen konnte. Nun dauerte es fast ein Dreivierteljahr und seit heute trägt die Kupplung endlich meine Atas 120a.


Zuvor hatte ich die Antenne mittels einer Kofferraumklemme befestigt. Diese Lösung hatte im Wesentlichen zwei entscheidende Nachteile. Zum einen war es stets kompliziert, eine dauerhaft günstige Masseverbindung zur Karosserie zu schaffen. Zum anderen überzeugte mich die Qualität der Diamondklemme einfach nicht. Obwohl die Klemme nur im Sommer außerhalb der Streusalzsaison montiert war, zeigten sich bereits nach den ersten 6 Monaten Spuren der Korrosion. Die schwarze Lackierung löste sich innerhalb weniger Monate nahezu komplett ab.


Das Thema StVO möchte ich an dieser Stelle nicht weiter diskutieren. Tatsache ist, dass die vormalige Klemmenhalterung ähnlich unzulässig ist, wie die Montage auf der Anhängerkupplung. Wer also mit diesen Konstruktionen mobil Funkbetrieb durchführen möchte, muss sich dem bestehenden Risiko bewusst sein...

Die Inspiration zum Bau der Halterung stammte von einer ähnlichen Halterung, welche von Wimo vertrieben wird. Für den Eigenbau war es mir wichtig, dass einerseits der Preis überschaubar blieb und zum anderen, dass ich 2 Antennen parallel montieren konnte. Beide Kriterien ließen sich erfüllen. Derzeit bleibt die linke Halterung jedoch noch frei, aber in naher Zukunft möchte ich eine ProAM 80m oder 40m neben der Atas betreiben. Somit sind Bandwechsel schneller möglich und mir gelingen vielleicht auch ein paar 80m Kontakte während der Fahrt. Das Resultat einer Stunde iWSPR mit iPad und FT-857 kann sich sehen lassen - die Ausgangsleistung betrug lediglich 500mW:


Sonntag, 2. März 2014

Magnetic Loop von der Otto Schubert GmbH

Magnetantennen faszinieren mich seither. Bis vor wenigen Jahren nutze ich eine MFJ 1786 sowie etwas später zwei Käferlein Loops. Aus optischen Gründen und mangels geeigneter Lagerkapazitäten musste ich mich jedoch von den Loops trennen. Etwas unauffälliger und in den horizontalen Abmessungen kleiner ist seit geraumer Zeit meine Hustler 5BTV Vertical, mit der ich sehr zufrieden bin. Da ich mittlerweile beruflich wieder viel unterwegs bin, erinnerte ich mich an die faszinierenden Erfahrungen mit den Loops zurück. So entstand schnell der Wunsch, portabel wieder mit Magnetantennen qrv zu werden. Derzeit existiert eine Fülle von Anbietern, die es dem Käufer nicht unbedingt erleichtern, die richtige Wahl zu treffen. Zwar haben Magnetantennen kleine Abmessungen bezogen auf ihre resonante Wellenlänge, aber sie gehören keineswegs zum "billigen" Equipment im Amateurfunkbereich. 
Den Mercedes unter den Magnetantennen bilden zweifelsohne die Modelle von I3VHF, welche in Deutschland von WIMO vertrieben werden. Die Antennen sind robust und akkumulieren eine Menge Know How. Aufgrund der Abmessungen und wegen des Gewichtes kamen diese Antennen für mich jedoch nicht infrage, zudem sind sie nicht für Indoor-Betrieb geeignet.
Ebenfalls im hochpreisigen Segment rangieren die Modelle von Funktechnik Beese, vormals Käferlein. Die Antennen werden immer noch weitestgehend unverändert seit den 1980er Jahren gefertigt und verfügen weltweit über einen hervorragenden Ruf. Die Käferleins gibt es bereits ab einem Durchmesser von 80 cm und sie sind Indoor-tauglich. Da das von mir favorisierte Modell jedoch mit deutlich über 1000 € zu Buche geschlagen hätte, rückte die Käferlein erst einmal in Reihe zwei.
Seit einigen Monaten vertreibt WIMO neben den I3VHF Loops auch jene des tschechischen Startups BPlusTV. Neben einem qrp Modell mit 10W Belastbarkeit fertigt diese Firma ebenso ein Modell, dass mit mehreren Windungen 40 - 160m abdeckt. Ersteres Modell missfiel mir aufgrund des geringen Durchmessers, dem daraus resultierenden geringen Wirkungsgrad und der Begrenzung auf 10 Watt Ausgangsleistung. Das zweite Modell schien mir deutlich interessanter, da es fernabstimmbar ist und genau die Bänder  mit 100W Belastbarkeit beherrscht, welche nach der Arbeit in der Regel gut funktionieren. Auf der negativen Seite stand jedoch das enorme Gewicht von über 10 Kg sowie der Preis von knapp 800 €. 
Da der Winter sich unterdessen dem Ende neigt und der Jahresurlaub näher rückt, sah ich mir ebenfalls die Berichte über die Alexloop an. Da das Echo zu dieser Antenne einhellig positiv war, befasste ich mich mit der Seite des Herstellers genauer. Ich stellte zwar schnell fest, dass die derzeitige Alexloop für mich aufgrund der Limitierung auf 20 Watt nicht geeignet war, aber ich fand auf Alex seiner Seite die zündende Idee für MEIN Projekt. Alex hatte eine Prototyp-Loop mit Fernabstimmung und einer Belastbarkeit von 100W gebaut, die meine Anforderungen voll erfüllen sollte. Das wäre es, dachte ich mir. Mit einem Koaxialkabelring hätte ich die perfekte Reiseloop und zu Hause würde ich sie mit Aluminium oder Kupferrhor betreiben.

Ich brauchte nun also einen Bausatz oder viel Urlaub von meinem Arbeitgeber, um schnell mit der "Idee" qrv werden zu können.

Mehr durch Zufall stieß ich vor einigen Monaten auf die Website von Otto Schubert, da ich für mein immer noch nicht vollendetes Filterprojekt Gehäuse suchte. Neben Gehäusen verfügt die Schubert GmbH seit Jahren auch über ein ganz erquickliches Angebot an Magnetantennen und Zubehör. 
Wie versendet man einen Magnetantennenbausatz?
Zwei Dinge gefielen mir bei Otto Schubert besonders gut: zum einen lässt sich von einzelnen Komponenten bis bis hin zur fertigen Loop alles erwerben und zum anderen sind die verlangten Preise im Vergleich zu den Mitbewerbern wirklich günstig.

Sogleich stand ich in intensiven Mail Kontakt mit Herrn Schubert, mit dem ich mich schnell auf ein Modell einigte:
1) Durchmesser 90 cm,
2) Frequenzbereich 40 - 15m zunächst,
3) spätere Option 80m über Festkondensator,
4) Impulssteuerung zur Fernabstimmung.
Die Einzelteile - man beachte das Aircom-Kabel...

Nach einer sehr kurzen Lieferzeit brachte mir Hermes den georderten Bausatz. Obwohl die Preise bei Schubert günstig sind, erhält OM/YL dennoch ein wirkliches Qualitätsprodukt des deutschen Handwerks. Die Teile kamen vollzählig, waren alle entgratet und perfekt für den schnellen Zusammenbau vorbereitet.

Als erstes galt es, dass Herzstück der Loop zu montieren - den Drehkondensator. Nachdem dies erledigt war, konnte bereits der Aluminiumreifen angefügt werden. 


Es folgte im nächsten Schritt der Aufbau der Einspeisung. Allein die Tatsache, dass Herr Schubert hier einen guten halben Meter Aircom mitlieferte, unterstreicht den qualitativen Aspekt des Bausatzes deutlich. 

Die letzte Baugruppe war für mich die Steuerbox, welche durch die Impulssteuerung neue Wege in der schnellen aber präzisen Abstimmung geht. Die wenigen Bauteile waren schnell verlötet, sodass ein erster Test unmittelbar erfolgen konnte.

In der Betriebsart WSPR hörte mich innerhalb weniger Minuten die halbe Welt, zudem ließ sich die Antenne innerhalb des spezifizierten Frequenzbereiches problemlos in Richtung SWR 1,1 abstimmen. Das galt In- wie Outdoor. Damit war für's erste klar, die Antenne taugt!
Powerpoles eignen sich nicht nur hier zum Anschluss der Steuerleitung

In einem nächsten Schritt plane ich folgende Modifikationen, um den Gebrauchswert der Antenne weiter zu steigern:
- wasserdichtes Gehäuse für Einspeisung und Kondensator,
- Bau einer zweiten Koppelschleife und Bestimmung des Festkondensators für 80m-Betrieb   
 (der Wirkungsgrad liegt dann noch bei etwa 1 Prozent, was für digimodes   
 erfahrungsgemäß aber ausreicht),
- Bau einer Koaxloop aus Aircom für den "sehr portablen" Einsatz im Hotel, auf dem Boot sowie zum Fahrradfahren.

Links zum Thema:
Käferlein Loops: http://www.ama-antennen.de