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Freitag, 24. Januar 2014

Erfahrungsbericht Anan 100 mit Vergleich zum Flexradio 3000


Verpackung
Wie bereits am 05. Januar diesen Jahres berichtet, verlief die Bestellung bei Apache-Labs in Indien völlig problemlos und sehr professionell. Insbesondere nutzt Apache-Labs mit der Fedex ein hervorragendes Logistikunternehmen, welches für die Zoll-Formalitäten eine große Hilfe darstellt.
Die Verpackung des Anan entspricht dem normalen Standard. In Styropor eingebettet, reist der Anan in einem kleinen Karton, welcher durch einen großen Umkarton geschützt wird. Im Lieferumfang befinden sich des Weiteren ein DC-Kabel sowie einige Ersatzjumper, über deren Zweck ich im Weiteren noch berichten werde. Alles in allem hätte der Anan sowohl von Icom als auch von Kenwood oder Yaesu geliefert sein können.
Professionelle Optik bei ansehnlicher Verarbeitung
Physischer Aufbau
Zwar erscheint der physische Aufbau bei SDR grundsätzlich wenig spektakulär oder sogar langweilig, dennoch gibt es in diesem Feld einiges zu berichten. Bereits Anfang 2013 veröffentliche Apache-Labs die ersten Fotos über das Serienmodell des Anan 100. Schon zu diesem Zeitpunkt gefiel mir die Optik außerordentlich gut. Insbesondere die Miniatur-Rackgriffe hatten es mir bereits zu diesem Zeitpunkt angetan. Die Begeisterung darüber blieb auch beim Auspacken bestehen. Die Griffe sehen toll aus und sind zudem stabil genug, um das Gerät damit tragen zu können. Der Anan selbst wirkt aufgrund seines massiven Aluminiumgehäuses sehr stabil. Das Finish wirkt ordentlich und macht insgesamt einen qualitativ guten Eindruck.
Zudem zeugt der Ein-/Ausschalter auf der Frontseite von hoher Qualität und wirkt stabiler als die Pendants der Flexradios 1500, 3000 und 5000. Auch nach Betätigen dieses Schalters blieb ich freudig, denn der Geräuschpegel des Anan schien mir deutlich angenehmer zu sein, als bei meinem zuvor genutzten Flex 3000. Weiterhin befinden sich 3 Klinkenbuchsen auf der Frontseite, welche den direkten Anschluss von Heil- oder Computerheadsets ermöglichen sowie einen Anschluss für einen Keyer bieten. Insbesondere die Möglichkeit, ohne Interface ein Electret-PC-Mikro anschließen zu können, scheint mehr als zeitgemäß und ist gut gelungen. Je nach verwendetem Mikrofontyp können im Inneren des Anan Jumper gesetzt werden, welche für Electret-Mikrofone die notwendige Spannung bereitstellen oder dieses Feature, beispielsweise für Heil-Headsets abschalten. Zudem lässt sich über die Stereoklinken auch ein PTT-Signal einspeisen. Der Vorteil in der Jumper-Lösung liegt in meinen Augen vor allem darin, dass der Verzicht auf Mikrofon-Peripherie-Geräte (Adapter, Interfaces etc.) das Risiko von Einstrahlungen deutlich minimiert. Da SDR im Gegensatz zu konventionellen TRX ohnehin anfälliger auf vagabundierende HF reagieren, ist dieser Aufbau mehr als löblich und sollte auch bei anderen Herstellern Schule machen. Als wesentlichster Anschluss befindet sich an der Fronseite des Anan die RJ45 Buchse, welche der Verbindung zu einem Computer oder Router dient. Dieses Design halte ich nicht für die beste Lösung, da eine Montage der Buchse auf der Rückseite mit Blick auf das optische Gesamterscheinungsbild geeigneter gewesen wäre.
Auf der Rückseite kann der Anan ebenfalls überzeugen. Es findet sich eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten, welche dem späteren Betrieb und eigener Experimentierfreude kaum Grenzen setzen. Neben Antennenanschlüssen, Empfangsantennenanschlüssen, 10 MHz In, Transverteranschluss etc. findet sich zudem ein Sub-D Anschluss mit 25 Pins. Dieser Anschluss hat es in sich. Neben erwarteten Features wie Line In (auch als Mic In nutzbar) oder Line Out lassen sich sechs Pins durch den Nutzer programmieren. Damit kann der Anan ohne Zubehör direkt eine Filterbank für Bandpassfilter steuern, was insbesondere für Contester ein wichtiges Kriterium sein kann.
Wird der Anan geöffnet - beispielsweise zur Änderung der Jumperkonfiguartion - findet sich ein sauberer Aufbau auch im Herzen des Gehäuses. Im Inneren dominieren die Platine HERMES HPSDR sowie die 100W PA.

 
Eine schlichte Front - lediglich die RJ45-Buchse wirkt mit einem angeschlossenen CAT6-Kabel störend
Installation und Einrichtung
Nach nunmehr vier Jahren Amateurfunk mit PowerSDR hat mich die Einrichtung des Anan vor keine Herausforderungen gestellt. Der Anan wurde mir mit der aktuellsten Firmware ausgeliefert, sodass die Installation direkt starten konnte. Aus Furcht vor Komplikationen habe ich jedoch vor der Installation mein Win 7 X64 neu installiert, um mögliche Fehlerquellen von vornherein zu eliminieren. Als Rechner nutze ich ein MacbookPro (mid 2011, Intel i5, 8 GB RAM) mit Bootcamp.
Die Installation von PowerSDR mRX verläuft erwartungsgemäß und ohne Komplikationen. Nach der Installation ist nicht einmal ein Neustart des Systems erforderlich. Ebenfalls ohne Probleme fand PowerSDR den Anan mittels einer automatisch generierten IP-Adresse auf Anhieb. Die übrigen Menüs und Einstellungen ähneln der aktuellen Flexradio-Version 2.6. Gut gelungen finde ich die TX-DSP, mit welcher ich besser zu Recht komme, als es unter PowerSDR 2.6 der Fall war. Für mich weniger nachteilig, aber insbesondere für CWisten wesentlich ist die Tatsache, dass die Tracking Notch Filter fehlen. Diese Eigenentwicklung von Flexradio steht HPSDR (vielleicht noch?) nicht zur Verfügung.
Die Einbindung von third party software verläuft routiniert wie von PowerSDR gewohnt. Programme wie der Virtual Serial Port Emulator und Virtual Audio Cable gehören dabei zur Grundausstattung, damit PowerSDR NF- und CAT-mäßig mit anderen Programmen zusammenarbeiten kann. In diesem Zusammenhang empfehle ich nochmals T-Mate von Woodboxradio, da dieser VFO-Knopf durchaus in der Lage ist, den Eindruck eines konventionellen TRX zu vermitteln. Besonders vorteilhaft erweist sich T-Mate im Contest, da zum Wechsel der Frequenz sowie für andere Einstellungen das Log stets das aktive Fenster bleibt, da die Maus nicht über die PowerSDR-Konsole wandern muss. Mir ist es oft passiert, dass ich versehentlich ein Rufzeichen eintippte, während das Fenster PowerSDR noch aktiv war. Wer die Settings-Voreinstellungen aus PowerSDR für die Tastatur kennt, der weiß, dass eine solche Fehlbedienung unweigerlich zu einem heftigen Frequenzwechsel und zum Verlust des QSO-Partners führt…
Die Rückseite mit vielen Anschlüssen - fast wie beim Flex 5000

Performance
Hinsichtlich der Performance gibt es aus meiner Sicht über den Anan keine Klagen. Die vertraute Softwareoberfläche ist vielleicht aus heutiger Sicht nicht mehr all zu modern, aber die Bedienelemente befinden sich in einer übersichtlichen und zweckmäßigen Anordnung. Der RX des Anan ist hervorragend und steht den Flexradios in nichts nach. Ob der Anan hinsichtlich seiner RX-Eigenschaften besser performt, vermag ich nicht zu beurteilen, da dies allenfalls sehr subjektive und wenig belastbare Feststellungen wären. Allein über die guten 6m Empfangseigenschaften habe ich mehrfach in der einschlägigen Yahoo-Group gelesen. Ein großer Vorteil des Anan liegt in der sichtbaren Bandbreite des Spektrums. Mit einem maximalen Spann von 384 KHz im Standardmodus kann fast jedes Amateurfunkband komplett betrachtet werden. Das Verkoppeln von mehreren RX lässt folglich noch größere Sichtbereiche zu. Hier stellt sich jedoch die Frage, inwieweit dies für den praktischen Betrieb sinnvoll erscheint. Persönlich ist mir selbst 384 KHz Spann auf 40m zu viel, da die Signale optisch schlicht zu klein werden. Ein zielgerichtetes Klicken mit der Maus ist somit fast nicht möglich. Insbesondere die CWisten werden sich an dieser Stelle fragen, wie sich der Anan insbesondere sendeseitig mit dieser traditionellen Sendeart verhält. Leider kann ich hierzu keine Aussage machen, da ich diese Sendeart (noch) nicht betreibe.
Für den Sendezweig erwähnte ich bereits, dass sich die TX-DSP von PowerSDR für Flexradios unterscheidet. Nichtsdestotrotz erfolgen die Einstellungen in ähnlicher Art und Weise. Abhängig vom verwendeten Mikrofon lassen sich die Pegel passgenau einstellen und mit dem TX-Equalizer abrunden. Die Ausgangsleistung von 100 Watt SSB ist problemlos auf allen Bändern erreichbar, wobei auch bei längeren Durchgängen die Erwärmung des Anan vertretbar bleibt. Für Dauerstrichbetriebsarten gilt beim Anan hingegen eine Grenze von 30 Watt. Aufgrund der kompakten Bauform sollte die Begrenzung für längere Durchgänge oder bei intensiven Contestbetrieb auch eingehalten werden. Für kürzere Durchgänge scheinen jedoch auch bis zu 50 Watt Ausgangsleistung kein Problem zu sein. Mehr Output ist ohnehin nicht empfehlenswert, da sonst die ALC über 0 dB ansteigen kann. Für Digimodes hat sich eine maximale ALC von -3 dB als optimal erwiesen. Hierzu sollte Output-Power auf 100 Watt gesetzt werden, wobei NUR mittels TX-Gain im Einstellungsbereich DigU/L die gewünschte Sendeleistung eingestellt wird.
12V DC Anschluss samt massiver Erdungsklemme
Softwarealternativen
Für einen Flexradio-Nutzer ungewohnt, bietet der Anan eine Fülle von Betriebssoftware. Je nach Geschmack des Bedieners lässt sich so die für die eigenen Belange am besten geeignete Software auswählen. Dies gilt derzeit vornehmlich für den Empfangsbetrieb, da die meisten Derivate nicht oder noch nicht sendefähig sind. Mir persönlich gefällt cuSDR derzeit als RX-Software am besten, da die grafische Oberfläche  zukunftsweisend erscheint. Ähnlich fortschrittlich und zum Preis von 150 Euro erhältlich, wirkt Studio 1 von Woodboxradio. Soll der Anan nicht nur unter Windows, sondern auch unter Apples Mac OS X genutzt werden, so bieten sich virtuelle Maschinen für den Betrieb an. cuSDR harmoniert sehr gut mit Virtual Box von Oracle, während PowerSDR mRX sehr gut unter Parallels 9 arbeitet. Im Archiv finden sich zu dieser Thematik bereits eigene Beiträge.
Eine besondere Eigenschaft des HERMES-Boards liegt darüber hinaus in der Möglichkeit, dass SDR auch als Vektoriellen Netzwerk-Analyzer verwenden zu können. Mittels der Software (http://openhpsdr.org/wiki/index.php?title=VNA) lässt sich die PA abschalten, sodass mit einer optionalen Reflexionsmessbrücke SWR etc. bestimmt werden können. Zudem lassen sich auch selbstgebaute Bandpassfilter ausmessen, was ebenfalls eine wichtige Ergänzung für das Hobby darstellt.

Zum Schluss habe ich noch eine kleine Übersicht vorbereitet, die anhand einiger Kriterien die Unterschiede zwischen dem Anan 100 und dem Flexradio 3000 verdeutlichen soll. Als Kernaussage ist festzuhalten, dass beide Geräte hervorragend zum Amateurfunkbetrieb geeignet sind. Der Anan entstammt jedoch einer jüngeren Generation von SDR, was die teils umfangreicheren Fähigkeiten erklärt. Dafür bietet der Flex 3000 ein bewährtes Konzept mit einem erstklassigen Antennentuner zu einem Preis, der im Vergleich zum Anan deutlich günstiger ausfällt.

Für Zoom einfach auf das Bild klicken


Donnerstag, 23. Januar 2014

WSPR, HPSDR und Mac OS X verstehen sich

In meinem letzten Post hatte ich darüber berichtet, dass mir HPSDR unter Virtualbox einen Strich durch die Rechnung machte, indem ich PowerSDR mRX nicht wie gewünscht installiert bekam. Da ich etliche Einstellungen durchprobiert hatte, kam ich zu dem Schluss, möglichst eine andere Virtualisierungssoftware zu verwenden. Da vielseits gelobt, fiel die Wahl nicht schwer, ich entschied mich für Parallels 9. Diese Software ist im Gegensatz zu Virtualbox zwar kostenpflichtig, bietet dafür aber einen weitaus größeren Funktionsumfang. Zudem fällt die Einrichtung und Konfiguration der virtuellen Maschine in meinen Augen deutlich einfacher aus, als bei Oracles Pendant. 
Ohne jedwede Herausforderung ließ sich PowerSDR installieren und ebenso erfolgreich wurde das FFT-Optimizing durchlaufen, was mir in der Virtualbox einfach nicht gelingen wollte. Gespannt schaltete ich den Anan ein und war erstaunt, dass dieser mit einem freundlichen Klicken sogleich seine Betriebsfähigkeit signalisierte. Ebenso erfolgreich verlief der Test mit verschiedenen Bandbreiten.  Selbst 384 KHz Spann bilden kein Problem, sondern laufen flüssig.
Anan 100 mit PowerSDR mRX/WSPR unter Apples OS X Mavericks
Ein besonderes Highlight bei Parallels ist, dass der Ansichtsmodus-Modus Coherence dem User suggeriert, er hätte gar keine virtuelle Maschine, sondern die Software tatsächlich auf seinem Mach installiert. In dieser Optik lässt es sich wirklich gut arbeiten! Natürlich funktioniert unter Parallels ebenso der Virtual Serial Port Emulator, genauso wie die Virtual Audio Cable. WSPR-Betrieb unter OSX ist demnach ohne große Mühen sowie ohne eine eigene Mac-Applikation bereits heute problemlos möglich. 

Sonntag, 19. Januar 2014

HPSDR: Mac OS X & ANAN 100

Persönlich nutze ich OS X als Betriebssystem für private Belange seit über drei Jahren. Da ich mit meinem Macbook und den darauf befindlichen Applikationen sehr zufrieden bin, suche ich immer wieder Wege und Mittel, auch mein Amateurfunk-Hobby auf OS X zu überführen. Da die Masse der Amateurfunk-Software für Windows geschrieben wird, ist dies grundsätzlich schwierig.

Für den stolzen Besitzer eines Macs ergeben sich ausgehend von dieser Feststellung im wesentlichen zwei Herangehensweisen, welche die gewünschte Software dennoch auf den Mac bringen können. 
Zunächst besteht die Möglichkeit, mittels Boot Camp neben der Partition OS X ein vollwertiges Windows Betriebssystem zu installieren. Je nach Alter des Macs kann dies ein 32 Bit oder ein 64 Bit Windows sein. Von Vorteil ist bei Beschreiten dieses Weges, dass der User einen vollwertigen "PC" nutzen kann und softwaremäßig keine Einschränkungen erleiden muss. Insbesondere hier zeigt sich mitunter etwas Wahres an dem Spruch: "Der Mac ist der bessere PC". Zwar distanziere ich mich eher von solchen Aussagen, aber im Vergleich zu meinem vorherigen Dell habe ich festgestellt, dass der Mac aus deutlich besser auf einander abgestimmter Hardware besteht und so keine oder für mich nicht merkliche Bottlenecks aufweist. Der wesentliche Nachteil an diesem Weg besteht jedoch darin, dass der User nur schwerlich auf seine Daten der Mac Partition zugreifen kann. Es bieten sich allenfalls Leserechte auf die Daten von OS X, wobei sich Mac-Applikationen verständlicherweise nicht nutzen lassen.

Möchte der User den letztgenannten Nachteil ausgleichen, um beispielsweise  während der Sortierung der iPhoto Datenbank WSPR laufen zu lassen oder ein wenig AM-Rundfunk zu genießen, führt kein Weg an einer OS X konformen Applikation für das SDR vorbei. Zunächst testete ich Heterodyne. Dieses Programm soll unter OS X mit HPSDR harmonieren. Leider ist die Entwicklung seit fast drei Jahren eingestellt, sodass sich beispielsweise HERMES in den Einstellungen nicht findet. Die Installation stellt den Anwender vor keine Herausforderungen, nur läuft die App zumindest bei mir nicht.

Ein weiterer Weg besteht in der Virtualisierung. Mittels Software wie Parallels oder Virtualbox lässt sich ein Windows in OS X installieren. Insofern läuft nach Installation ein Fenster mit Windows, während OS X ganz normal nutzbar bleibt. Vor ein paar Jahren hatte ich erstmals VB installiert und sogar meinen Flex 1500 zum laufen bekommen. Da der Anschluss über USB erfolgte, dominierten leider die Aussetzer das Empfangsvergnügen. Es funktionierte zwar, aber praktisch war der Ansatz damals nicht nutzbar. Versuche, das Flex 3000 oder 5000 zu nutzen, scheiterten bereits an der nicht emulierbaren Firewireschnittstelle. Nach diesen Erfahrungen fokussierte ich mich zunächst nicht weiter auf die Virtualisierung, sondern setzte stattdessen auf Boot Camp.
Durch meinen neuen Anan 100, der über Ethernet mit dem Mac verbunden wird, erinnerte ich mich an die alten Erfahrungen zurück und installierte mir abermals Virtualbox. Oracle war in der Zwischenzeit sehr fleißig, denn ohne sich lang mit der VB zu befassen fiel auf, dass die Software große Fortschritte gemacht hatte. Insbesondere die neuen Grafikmöglichkeiten fielen mir sofort positiv ins Auge...

Welche Schritte sind zur Virtualisierung eines SDR wie den Anan 100 notwendig?
1.Virtualbox laden und installieren
2.Windows gemäß Anweisungen installieren (muss tatsächlich vorhanden sein!)
3. guest additions laden und in Windows installieren
4. extension pack laden und in OS X installieren
5. Einstellungen der VB wie im unten stehenden Bild vornehmen
- 4 GB RAM sollten der Hauptplatine gegönnt werden
- Grafikspeicher auf 128 MB setzen
- Netzwerkbrücke Ethernet einstellen (sonst lässt sich der Anan nicht finden)
- 2D/3D Beschleunigung aktivieren (sonst meldet cuSDR OpenGL v2.0 error)

Einstellungen der Virtualbox

Nach dieser Konfiguration kann nun entsprechend der Windows-Version cuSDR in der 32 oder 64 Bit Version geladen werden. Das Programm ist nur zu entpacken, die .exe ist ohne Installation lauffähig.

Der erste Versuch in der virtuellen Maschine
Widererwarten fand cuSDR den Anan problemlos. Es lässt sich eine Bandbreite von 384 KHz bei einem RX auch die wideband Übersicht problemlos realisieren. Es kommt hierbei zu keinen Aussetzern, wenngleich die CPU bei etwa 60 Prozent werkelt (MacbookPro mid 2011, Mavericks, 2,3 GHz i5, 8GB RAM 1333 MHz). Bei einem zweiten RX mit dieser Einstellung habe ich jedoch deutliche Unterbrechungen im Audio festgestellt.

cuSDR 32 Bit 384KHz Bandbreite und wideband (oberes Spektrum, die Bandpassfilter funktionieren ;-)
Senke ich die Bandbreite auf 192 KHz, so kann ich bis zu drei RX problemlos nebenher hören, ohne dass die Software Aussetzer produziert. Hierfür muss ich allerdings auf die wideband Funktion verzichten.

3 RX laufen stabil nebeneinander, die Fenster lassen sich sogar "auskoppeln"
Insgesamt hat sich der erneute Versuch gelohnt, ein SDR mittelbar unter OS X zu betreiben. Der geneigte Leser wird sich fragen, warum ich zunächst mit cuSDR begonnen habe. Dass die Software von ihrer Optik her PowerSDR mittlerweile deutlich voraus ist, war nicht der Grund. Derzeit tüftele ich noch  daran, PowerSDR zu installieren. Leider endet derzeit das FFT Optimizing stets mit  dem unten dargestellten Fenster...

Damit endet derzeit immer das FFT Optimizing...
Damit kann ich derzeit leider noch kein WSPR oder andere Sendemodi betreiben, aber für einen langjährigen SWL ist cuSDR unter OS X eine große Bereicherung. Ein herzlicher Dank gilt Hermann, DL3HVH, für die Entwicklung dieser tollen Software! Und, auf Tipps hinsichtlich PowerSDR freue ich mich ;-)


Sonntag, 5. Januar 2014

Anan 100: Lieferung aus Indien in 8 Tagen

In den vergangenen Wochen habe ich mich wieder einmal mit einem Thema befasst, über welches ich bereits im April letzten Jahres berichtete. Damals waren die ersten Anan Transceiver des jungen indischen Start-Ups Apache-Labs in den Handel gelangt und haben für großes Aufsehen in der SDR-Fangemeinde gesorgt. Auch ich haderte stark mit mir, ob ich ich nicht ebenfalls so ein SDR der zweiten bzw. dritten Generation benötigen würde.


Warum haderte ich? Aufgrund der bis Mitte des Jahres 2013 ungeklärten Verzollung trat ich zunächst von meiner Bestellung zurück. Meine Begründung nachvollziehend überwies mir Apache-Labs den gezahlten Betrag innerhalb weniger Stunden über Paypal zurück. Das war Service und stärkte mein Vertrauen in das junge Unternehmen nachhaltig!

Im August 2013 änderte sich die Lage. Abhi, CEO von Apache-Labs, gab bekannt, dass nun eine CE-Erklärung vorläge und somit ein Import in die EU unproblematisch sei. Noch skeptisch wartete ich weiter und las zunehmend vergnügt in der Anan Yahoo-Group mit. Nachdem ich feststellte, dass es sowohl in Italien, Deutschland und Großbritannien offizielle Anan Importeure gab, sollte es bis zur zweiten Bestellung nicht mehr lang andauern. Schließlich mussten auch diese Firmen ihre Anans erfolgreich verzollen.

Am 26.12.2013 folgte dann der erhabene Moment und ich transferierte wiederum einen ansehnlichen Betrag gen Neu Dehli. Da ich mich im internationalen Luftpostgeschäft nicht auskannte, rechnete ich naiv mit einer Lieferzeit von mehreren Wochen. Völlig überraschend für mich folgte bereits am nächsten Tag die Versandinformation von Apache-Labs mit einem Direktlink zum Tracking-Window der Fedex. Soviel vorweg, Fedex ist spitzenmäßig... Völlig erstaunt las ich nun, dass die Lieferung lediglich sieben Tage bis nach Norddeutschland benötigen würde. Ab jetzt klickte ich täglich etliche Male auf das Tracking-Window und erfreute mich an den stets angezeigten Fortschritten. Die Reise meines Anan stellte sich wie folgt dar:
26/12/2013  -  Donnerstag
23:01
Sendungsinformationen an FedEx geschickt
27/12/2013  -  Freitag
15:37
Abgeholt
GURGAON IN
28/12/2013  -  Samstag
19:11
Sendungsausnahme
NEW DELHI IN
Ungenaue oder fehlende internationale Papiere, Kundendienst kontaktieren
10:28
In lokaler FedEx Station
NEW DELHI IN
03:04
Im Transit
NEW DELHI IN
00:12
Hat FedEx-Herkunftseinrichtung verlassen
GURGAON IN
29/12/2013  -  Sonntag
17:37
In lokaler FedEx Station
NEW DELHI IN
30/12/2013  -  Montag
23:00
Internationale Sendungsfreigabe - Ausfuhr
NEW DELHI IN
31/12/2013  -  Dienstag
21:56
Bei FedEx Station eingetroffen
KOELN DE
20:00
Im Transit
ROISSY CHARLES DE GAULLE CEDEX FR
18:44
Abgeschickt von FedEx Station
ROISSY CHARLES DE GAULLE CEDEX FR
18:23
Im Transit
ROISSY CHARLES DE GAULLE CEDEX FR
15:25
Bei FedEx Station eingetroffen
ROISSY CHARLES DE GAULLE CEDEX FR
11:08
Im Transit
NEW DELHI IN
10:25
Im Transit
NEW DELHI IN
01/01/2014  -  Mittwoch
21:59
Im Transit
KOELN DE
Sendung zur Freigabe bereit
02/01/2014  -  Donnerstag
16:47
Sendungsausnahme
COLOGNE DE
Zurückgehalten, freigeben durch Aufsichtsbehörde(n) nach Abflug/Abfahrt des Flugzeugs/Wagens
16:45
Internationale Sendungsfreigabe - Einfuhr
COLOGNE DE
03/01/2014  -  Freitag
12:00
Zugestellt
HORNEBURG DE
08:37
Auf FedEx Fahrzeug zur Zustellung
HAMBURG DE
08:28
In lokaler FedEx Station
HAMBURG DE
05:24
Im Transit
HANNOVER DE
05:24
Im Transit
HANNOVER DE
05:24
Im Transit
HANNOVER DE
Autorisiertem Agenten zur Zustellung übergeben
05:12
Im Transit
HANNOVER DE
01:02
Abgeschickt von FedEx Station
KOELN DE
00:21
Im Transit
KOELN DE

Etwas Angst bekam ich, als mich am 02.01.2014 eine freundliche Dame der Fedex anrief und mir mitteilte, dass ich eine Zollinhaltserklärung ausfüllen muss. Mit einem etwas mulmigen Gefühl füllte ich das PDF aus. Dann kam mir die Idee, als Anlage zur Erklärung die CE-Erklärung als PDF mit zusenden, welche ich mir seinerzeit gespeichert hatte. Insgesamt vergingen fast sechs Stunden, bis ich die Information hatte, dass der Anan die Hürde Zoll genommen hatte. Ob die CE-Erklärung hierbei positiv war oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Schädlich war der Ansatz aber mitnichten.

Unterdessen waren die sieben Tage um und etwas angespannt wachte ich morgens auf. Schnell folgte der Griff zum iPad - Aktualisieren! Und siehe da, der Anan hatte trotz des längeren Aufenthaltes beim Zoll in der Nacht seinen Weg von Köln über Hannover nach Hamburg gefunden. Da ich selbst nicht vor 12:00 Uhr zu Hause sein konnte, nutzte ich abermals den Kundenservice der Fedex. Ich schrieb einem ebenfalls sehr freundlichen Mitarbeiter, dass ich erst ab 12:00 Uhr das Paket in Empfang nehmen kann. Professionell folgte die Antwort, dass alles geregelt sei und die Lieferung nicht vor 12:00 Uhr zugestellt wird. Pünktlich schaffte ich dann meinen Weg nach Hause und Punkt 12:00 Uhr klingelte es, ich zahlte den Zollbetrag samt der Verzollungsgebühr für die Fedex und ... der Anan war mein. 

Was habe ich gelernt? Ein Direktimport in die EU ist keine Hexerei, geht mit einem professionellen Logistikunternehmen wie Fedex stressfrei und serviceorientiert, wobei der Bestell- und Liefervorgang in einer nahezu sagenhaften Geschwindigkeit abläuft. Auch wenn ich keine Aktien von euch habe und keine Tantiemen bekomme - Fedex, das war prima!

Bei Interesse an meiner Zollinhaltserklärung oder an der CE-Urkunde schreibt mir einfach eine Mail.