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Log of DM5HF

Sonntag, 30. Juni 2013

APRS - back again...

Bei der Überlegung nach einem Handfunkgerät fühlte ich mich zunächst an meine jungen Tage im Amateurfunk zurück erinnert. Gewissermaßen klassisch, habe auch ich seinerzeit das Hobby mit einem Handfunkgerät begonnen. Da ich mit Empfangsgeräten von Icom sehr zufrieden war, fiel 2006 die Wahl auf das E91, allerdings ohne D-STAR. Nach einer Weile landete das gute Stück bereits in der Bucht und ich lebte fortan auch gut "ohne". 
Letzte Woche surfte ich ein wenig gelangweilt durch das World Wide Web und plötzlich, die Site von Wimo tat es mir an. Zwar nicht auf der Hamradio 2013 vertreten, gewährte Wimo im Messezeitraum u.a. auf alle Yaesu-Produkte 15% Nachlass. Nicht schlecht, dachte ich. Dummerweise kam mir genau bei diesem Angebot wieder die Idee nach einem Handfunkgerät in den Sinn. 15% plus Idee schienen die Sache schon in die richtige Richtung zu lenken. Nachdem ich mir die Yaesus angesehen hatte, war schnell klar, dass die Wahl auf ein VX8GE fallen würde. Warum? Zunächst einmal, weil es das preiswerteste Gerät mit APRS an Bord darstellt. Der Bruder, das VX8DE ist mit APRS-Funktionalität deutlich teurer, ähnlich dem Derivat von Kenwood. Im Vergleich zum "DE" verzichtet das "GE" auf 6m und Bluetooth - aber beide Features kann ich problemlos verschmerzen. Ich suchte lediglich ein Handfunkgerät, dass günstig, APRS-fähig und spritzwassergeschützt ist.

Mit einem Handfunkgerät allein ist es natürlich nicht getan. Bedacht auf den Kunden bzw. auf dessen Portemonnaie offeriert Yaesu selbstverständlich eine umfangreiche Zubehör-Palette für sein Gerät. Das führte mich zur Order von einem externen Handmikrofon, einem 12V-Ladekabel und dem kurzen Diamond SMA-BNC-Adapter. Nach nicht einmal 3 Tagen nach Bestellung wartete das Paket bereits beim Nachbar auf mich. Ich habe keine Aktien an Wimo, aber der Service und die Schnelligkeit samt Rabattaktion überzeugten mich umfassend.


Da ich das Gerät vorwiegend außerhalb der heimischen Vierwände nutzen werden, folgte heute ein erster Portabeleinsatz auf dem Fahrrad. Anhand des Bildes ist schnell ersichtlich, dass ich die mitgelieferte Antenne durch ein brauchbares Exemplar ersetzt habe. Persönlich ärgert mich diese Tatsache. Seit Generationen monieren Funkamateure die geringe Performance der mitgelieferten Antennen. Leider scheint die Kritik bis dato zu verpuffen, die Hersteller scheint es kaum zu interessieren. Diamond hat ja schließlich das Passende im Angebot...
Ansonsten bin ich jedoch von dem Gerät überzeugt. Das Kernargument ist hierbei weniger, dass es mich doch ein ordentliches Bündel Geld gekostet hat und daher "gut sein muss", sondern vielmehr, weil es den avisierten Einsatzzweck erfüllt. Unterwegs mit dem Fahrrad ist es ein nettes Spielzeug und ich freue mich schon auf die nächste Bootstour,  wo insbesondere der Spritzwasserschutz getestet werden kann. Eine andere Sache, die mir ebenfalls weniger zusagt, ist der Akku. Zwar erscheint mir die Kapazität als noch ausreichend, allerdings missfällt mir bei den optionalen Energiespendern von Yaesu ein wenig die Preispolitik. Erst überlegte ich noch, über meinen Schatten zu springen, dann erinnerte ich mich aber an meine im Keller wartenden 12V/ 4,5Ah starken Bleigelakkumulatoren. Diese sind verhältnismäßig leicht und kosten nix, schließlich weilen sie ja im Keller.


Was mir im Übrigen sehr gut gefällt, ist das Bedienkonzept. Es mag sein, dass ich damit etwas allein stehe, aber ich bin auch von jenem des FT-857d überzeugt. Nach ein paar Tagen fühle ich mich schon recht sicher im Betrieb des Gerätes. Und sollte es dennoch einmal Klärungsbedarf geben, die Anleitung liegt stets als PDF auf dem Smartphone. Mittels Suchbegriffen zu arbeiten, ziehe ich mittlerweile sogar die digitale Form der gedruckten Fassung vor. Selbst die Bedienung des APRS-Bereichs erscheint mir logisch, wenngleich nicht intuitiv. Letzteres ist bei einem begrenzten Display und wenigen Knöpfen auch nur schwerlich leistbar. Nachdem ich lange Zeit ein Kenwood TMD710 im Auto hatte, fiel mir der Wiedereinstieg mehr als leicht. Richtig toll fand ich, dass Yaesu auch das Feature Smart Beaconing bereitstellt, welches im Boot oder auf dem Fahrrad sehr effizient arbeiten kann. Auch lassen sich mit dem VX8 Nachrichten senden, der Kompass zeigt die aktuelle Bewegungsrichtung an und Regen kann auch fallen - was will die geneigte YL oder der interessierte OM für unterwegs mehr?


Zum heutigen Abschluss fuhr ich noch zum Aussichtsturm nach Nottensdorf, um ein bisschen mit APRS zu spielen. Da mein Heimatort eher UKW-mäßig zum Tal der Ahnungslosen gehört, war der Turm eine willkommene Abwechslung. Nach wenigen Rufen traf ich zudem Uwe, DO3HSU und Jörg, DM4DL auf 2m. Obwohl die Entfernung Luftlinie unter 40 Km zwischen uns betrug, war mit der Yaesu-Antenne nix zu machen. Die NR770H leistete jedoch nach einem zusätzlich Abstieg gute Unterstützung und das QSO kam problemlos zu Stande...




Montag, 24. Juni 2013

In eigener Sache...

Ein Blog ähnelt Amateurfunk - nie ist ein Ende in Sicht, aber stets ein Zwischenziel erreicht. Aus diesem Grund, gewissermaßen als Wartungsarbeit, erstrahlt die Seite nun in einem neuen Gewand. Ich hoffe, dass die aufgefrischte Optik überzeugt und das mir vor allem die regelmäßigen Leser den Wandel verzeihen.



Konzentration aufs Wesentliche: DU800 T


"Build like a tank" gilt in der Regel für die Produkte von Palstar. Neben Palstar finden sich leider kaum Hersteller von Antennenanpassgeräten, die einerseits Qualität und andererseits Robustheit mitbringen. Ein Nischenhersteller aus Europa ist dagegen HA8DU, dessen Produktpalette vier Antennenkoppler umfasst. Neben einem einem 3 kW Koppler finden sich in seinem Portfolio noch ein 1,5 kW L Tuner sowie ein 1,5 kW T Tuner. Abgerundet wird sein Angebot durch den DU800, welcher gewissermaßen puristisch ausgestattet, dass Einsteigermodell darstellt. Ähnlich wie seine größeren Brüder verkraftet der DU800 jede Menge Leistung. Bis zu 800W Einzeltonaussteuerung sollen seine Komponenten vertragen. Nach einem ersten Blick in das Gehäuse bestätigt sich die Leistungsangabe. Der saubere Aufbau und die hochwertig anmutenden Komponenten lassen kaum Wünsche übrig und daher dürfte die zulässige Ausgangsleistung für Amateurfunkanwendungen in Deutschland zu keinen Problemen führen.
Im Betrieb zeigt sich zum DU1500L, dass die Abstimmung sehr schnell von der Hand geht. Da der DU800 über keine Rollspule, sondern über feste Abgriffe verfügt, lässt sich nicht immer der Rücklauf auf ein SWR von 1,01 minimieren. Ein SWR von besser 1,2 lies sich an meinen Antennen jedoch stets erzielen. Ein Messgerät wurde für den DU800 nicht vorgesehen. Ich benötige auch keines, da ich fast immer mein LP100a verwende, welches an Präzision kaum zu überbieten ist. Zudem verfügen sehr viele aktuelle TRX über eine SWR Anzeige.
Obwohl der DU800 deutlich kleiner ist als seine Brüder, so zählt er nicht zu den am Markt erhältlichen Leichtgewichten. Da die Qualität der Komponenten unschlagbar scheint, lohnt sich der Kauf dieser Tuner eigentlich immer. Als kleiner Tuner für Koax-gespeiste Antennen ist der DU800 also ein geeigneter Begleiter - insbesondere für leichte Transistor-PAs wie die HVLA700.

Maritime Mobile - aller Anfang ist schwer...

Lange hatten wir überlegt - und vor knapp 2 Monaten folgte endlich auch die Umsetzung. Wir tauschten unser Muskelkraft-betriebenes Gumotex-Kajak gegen ein Motor-betriebenes Boot, welches uns vor allem einen sicheren Elbzugang gewähren sollte. Nach viel Recherche entschieden wir uns für ein 3,20m langes Sunmarine-Schlauchboot, welches bis 15PS motorisiert werden kann. Da ich den Motor allein bewegen muss, war das Gewicht an dieser Stelle fast wichtiger als alles andere. Wir reizten folglich die Leistungsgrenze des Bootes nicht aus, sondern verblieben bei einem Yamaha-Motor mit 8PS. Dieser kann noch gut von einer Person bewegt werden, er verfügt über 2 Zylinder im 4-Takt und besitzt sogar eine Lichtmaschine für 12V-Verbraucher. Damit auch das Funkhobby gut zum Boot passt, haben wir die Variante mit Aluminiumboden gewählt. So lassen sich auch etwas gewichtigere Güter transportieren und die Stabilität des Bootes erscheint obendrein sehr angenehm.
Nachdem die ersten Touren unter dem Stern der Erprobung standen, folgte gestern der erste Versuch, die Bootstour auch mit Amateurfunk zu verbinden. Ein Versuch blieb es deshalb, da leider kein einziges QSO zu Stande kam. Aber erst einmal der Reihe nach....
Bereits kurz nach der Ankunft auf Hanskalbsand zeigte sich der norddeutsche Sommer von seiner besten Seite. Die dunklen Wolken zogen zunächst schnell in Richtung Hamburg ab - ein paar Tropfen - das sollte es also gewesen sein. Nachdem wenige Minuten später auch die Sonne hervorkam, konnten wir endlich die Stranddecke und das Funkgerät auspacken. Von Jörg, DM4DL, erhielt ich im Vorfeld eine passende Materialspende, sodass der FT857 und andere sensible Technik nun in einem wasserdichten Koffer mitreisen können. In den Koffer passen der TRX samt YT100 Antennentuner, Soundcardinterface, IPad (Log, PSK31 und RTTY) sowie diverse Kabel. Als Stromquelle reiste ein 65Ah-Bleigelakku mit, der trotz seines hohen Gewichtes kein Problem für das Boot darstellte. Für einen Halbtagesausflug hatte ich demnach Power satt.
Als erstes befestigte ich einen Dipol mit 2 x 10m Draht an einem kleinen 6m GFK-Mast. Eingespeist wurde der Dipol mittels Zweidrahtleitung, welche bei einem DG0SA-Balun endete. Von dort ging es weiter mit Koaxialkabel Aircell 7 bis zu Tuner. Die Antenne ließ sich auf allen Bändern sehr schnell abstimmen und die Signalpegel waren stark. Selbst Stationen aus New York waren auf 17m sehr gut zu vernehmen.
Fast strahlend blauer Himmel - die Ruhe vor dem Sturm. Nachdem ich kurz über die Bänder gekurbelt hatte, beobachteten wir, wie andere Bootsfreunde wenige hundert Meter neben uns urplötzlich begannen, alle ihre Mitbringsel hektisch zu verpacken. Noch sah der Himmel gut aus. Unabhängig davon schlossen wir uns an und verpackten unsere Sachen ebenso. Wenige Minuten später war alles im Boot verstaut.
Nun folgt der spannendste Teil der Reise. Über Stade war vom Wasser aus bereits ein Unwetter zu sehen, welches mit dem vorangegangenen Schauer nur wenig gemein haben sollte. Kurze Zeit wollte ich noch in Richtung Lühe ausweichen, doch die Wolken zogen so schnell, dass wir die Elbe queren mussten, um nach Schulau zu gelangen. Bei heftigem Wellengang erreichten wir einen kleinen Anleger neben dem bekannten Willkommhöft. Da es nun ebenso heftig zu regnen begann, machten wir das Boot fest und kletterten über eine fast 5m hohe Leiter aus dem Wasser. Geschafft. Nun galt es, einen trockenen Unterstand zu finden. Nachdem auch das gelang, warteten wir. Ich hoffte, meine Knoten hielten Stand, schließlich befand sich noch ein nicht unwesentlicher Teil der Ausrüstung allein an Bord. In der Zwischenzeit richtete der Wind große Schäden an, sodass Biertische durch die Luft sausten und Sonnenschirme unter der Last von Böen und Regen barsten. Nach einer halben Stunde wurde das Wetter wieder besser - nass, aber froh das alles gut ging - kletterten wir die Leiter hinab zur Sunmarine, die wacker auf uns wartete. Als wäre nichts gewesen, düsten wir die Elbe hinab bis Grünendeich, wo wir das Boot zerlegten, um die ersehnte Heimreise anzutreten.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Bandpassfilter Teil 2: 40m

Seit einiger Zeit befasse ich mich nun schon mit der Thematik Bandpassfilter. Vor einigen Wochen konnte ich bereits meinen ersten Prototyp nach W3NQN für das 10m Band fertigstellen und auch erste Betriebserfahrungen verliefen positiv. Dass ich mich zunächst für das 10m Band entschied, hatte zwei Gründe. Zum einen hatte ich keine geeigneten Kondensatoren für andere Bänder zur Hand und zum anderen war das Wickelschema für 10m sehr simpel. Vor einigen Wochen ergatterte ich in der E-Bucht durch Zufall ein Konvolut Röhrenkondensatoren. Seitdem habe ich davon nun mehrere Kilo in verschiedensten Abmessungen und Kapazitäten. Für mich bedeutete dies vor allem, dass das nächste Band kommen konnte! Nach mehrfachen und aufmerksamen Lesen des BCC-Handbuches war ich mir jedoch nicht ganz sicher, wie eine quadrifilare Wicklung für den 40m Bandpass aussehen sollte. Nach etwas Internetrecherche fand ich aber schließlich die Lösung. 
Auch bei meinem zweiten Bandpass handelt es sich gewissermaßen um einen Prototyp. Mein Ziel ist es, mittels Schubertgehäuse und vernünftiger Platinen einen Satz zu bauen, den ich vor allem portabel zum Einsatz bringen kann. Erstaunlicherweise lag auch das 40m Filter sofort sehr gut hinsichtlich seiner Durchlasskurve. Die erste Messung ergab einen Dip bei 7.255 MHz - da konnte man nicht meckern. Durch das Verbiegen der Kondensatorbeine und durch das noch engere Koppeln der inneren Induktivitäten erzielte ich eine Resonanzfrequenz bei 7.150 MHz. Das ist zwar noch nicht ideal, aber für den ersten Wurf reicht es.
Auch die Leistungsmessung verlief sehr erfolgreich. Bei einem Input von 10,54W lagen hinter dem Filter immer noch 10,09W an. Die Verluste sind demnach sehr gering. Allerdings fiel die messbare Leistung hinter dem Filter nach einer knappen Minute auf 9,83W. Eine Erwärmung war von Hand zwar nicht zu verspüren, allerdings spielt diese als Verlustfaktor dennoch eine Rolle. Auch bei höheren Leistungen ergab sich eine vergleichbares Bild. Gemessen habe ich wie immer mit dem LP100a.
Nun kann ich in die nächste Phase des Testens übergehen und Flex gegen Yaesu antreten lassen. Einer auf 40m, der andere auf 10m - ich hoffe, dass die gewünschte Entkopplung auch in der Praxis nachweisbar sein wird.