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Freitag, 23. August 2013

Antenne für's Zweit-QTH? Deltaloop!

Gründe, um heutzutage mehr oder minder auf ein zweites QTH zurückzugreifen, gibt es viele. Entweder fordert der Beruf temporäre Abstecher fernab von der Heimat oder aber die Plasma-TV genervten OM und YL wollen ihr Hobby lieber in ruhigeren Gefilden betreiben. Bei mir ist es eher eine Mischung vielerlei Gründe. Für den aktiven Funkamateur stellt sich dabei sogleich die Frage, welche Antenne für ein Zweit-QTH geeignet erscheint. Natürlich soll auch diese Wahl die Optimierungskriterien eines jeden Funkers erfüllen: Betrieb auf allen Bändern - möglichst klein und unauffällig - hoher Gewinn und ganz wichtig: möglichst kostengünstig. Wie allseits bekannt, lassen sich diese Kriterien oft nur schwerlich miteinander kombinieren. Im Laufe der Jahre habe ich auch meine Erfahrungen machen dürfen und habe daher diverse Antennen im Zweit-QTH betrieben, ohne aber jemals umfassend glücklich geworden zu sein. Zunächst startete ich mit einer G5RV am Glasfiebermast und mit einem CG3000 am Fußpunkt. Mechanisch hatte ich die Situation so gut gelöst, sodass sich nach den ersten Herbststürmen sogleich erneut die Frage nach einer geeigneten Antenne stellte. Da der Platzbedarf nicht das wesentliche Kriterium bildete, folgte als nächstes eine größere Investition und ich hing einen Kelemen Doppeldipol für 80 und 40m in den Garten. Mit der Performance war ich insgesamt zufrieden, allerdings lies sich die Antenne nur sinnvoll auf ihre beiden Bändern betreiben. Etwas später erhielt ich günstig eine Butternutt HF2 samt 30m Kit. Somit war nun neben dem zusätzlichen Band auch 80 und 40m Vertikalbetrieb möglich. Die Kombination lief nun einige Jahre und mittels Tuner lies sich die Butternutt auch auf den übrigen Bändern anpassen. Weniger schön war, dass der Kelemen Dipol samt Vertikalantenne nicht unbedingt zur optischen Verbesserung des Grundstücks beitrugen, insbesondere nicht vor dem Hintergrund, dass ich selbst die Anlage nur an wenigen Tagen im Jahr zu Gesicht bekam. Also ging die Suche weiter. Seit einem dreiviertel Jahr meine ich nun, den Volltreffer gefunden zu haben. Die Butternutt wurde eingemottet, die Kelemen verkauft und stattdessen folgte eine Deltaloop. 

Mit etwa 85m Umfang und Speisung über Zweidrahtleitung verfüge ich nun über die Antenne, die ich solange suchte. Etwas herausfordernd war zunächst, die Antenne in einem Obstbaum-dominierten Garten aufzuhängen. Aber, mit vielen kleinen Hilfsmasten ist dieses Projekt selbst allein an einem Tag geschafft. Wenn die Antenne dann hängt, folgt schnell die Begeisterung. Die Abstimmung ist simpel und Resonanzen finden sich beginnend im 80m Band über 40, 20, 15 und 10m. Mit Tuner lassen sich zusätzlich auch die WARC Bänder problemlos anpassen. Als Tuner nutze ich den DU1500L, welcher ohnehin stets mit mir auf Reisen geht.

Dieser ist zwar streng genommen nicht ideal, da er kein rein symmetrischer Koppler ist, aber die hierdurch entstehenden Verluste kann die HVLA700 leicht ausgleichen. Seit geraumer Zeit hat sich die kleine Italienerin ebenfalls zu einem treuen Reisebegleiter entwickelt.

Nach einigen hundert QSOs kann ich mittlerweile zusammenfassen, dass sich der Umbau gelohnt hat. DX kann auf allen Bändern gearbeitet werden, die Investitionskosten waren minimal und der gesamte Aufbau fällt kaum ins Auge. Besonders positiv empfinde ich zudem die Ruhe der Antenne. Im direkten Vergleich zu einer schnell aufgebauten Vertical, welche etwa gleich starke Signale wie die Loop empfing, stellt sich der Rauschabstand bei der Drahtschleife als deutlich besser dar.

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